Speaker
Description
Kreativität gilt als erstrebenswerte Fähigkeit, mit neuartigen Ideen positive Innovationen hervorzubringen. Kreative Ideen werden aber auch bewusst eingesetzt, um anderen Personen Schaden zuzufügen. Das Phänomen der malevolenten Kreativität mit dem expliziten Ziel der körperlichen, psychischen, oder finanziellen Schädigung anderer zeigt sich beispielhaft in innovativer Kriegsführung, oder originellen kriminellen Coups. Aber auch im Alltag sind Mobbing, Bullying, Lügen, Vandalismus, Diebstahl, und aggressiver Humor Manifestationen malevolenter Kreativität. Anhand aktueller Befunde zum neu entwickelten „Malevolent Creativity Test“ (MCT) werden Persönlichkeitskorrelate (z.B. Antagonismus) sowie kognitive und affektive Komponenten (z.B. dysfunktionale Emotionsregulation, Ärger) der malevolenten Kreativität diskutiert und experimentelle Manipulationen aufgezeigt (soziale Exklusion). Zusätzlich werden psychophysiologische und neurophysiologische Aktivierungsmuster (EEG, EKG) während der Produktion malevolent kreativer Ideen beschrieben. Ein fundiertes Verständnis der komplexen Grundlagen soll helfen, die Gesellschaft vor dem destruktiven Potenzial malevolenter Kreativität zu schützen.