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International ist eine zunehmende Verbreitung des Doppelresidenzmodells (DRM) zu verzeichnen. Die Auswirkungen der Betreuung in diesem Nachscheidungsarrangement werden nach wie vor kontrovers diskutiert, wobei in Österreich kaum Daten zu dieser Thematik vorliegen. In der vorliegenden Studie, in welcher 182 Eltern (davon 43 in DRM) befragt wurden, waren ein hoher Bildungsgrad des Vaters, ein hohes väterliches Engagement in der Kindererziehung vor der Trennung sowie ein höheres Alter des Kindes signifikante Prädiktoren für die Umsetzung des Doppelresidenzmodells. Zudem ist das psychische Wohlbefinden von Kindern im DRM und in „intakten“ Familien unter Berücksichtigung des Konfliktniveaus, des Co-Parentings und soziodemografischer Variablen signifikant höher als im Residenzmodell. Neben dem Betreuungsmodell ließen sich der Bildungsgrad der Mutter sowie das elterliche Konfliktniveau zum Zeitpunkt der Trennung als signifikante Prädiktoren des Gesamtproblemwerts im Strength and Difficulties Questionnaire (Goodman, 2005) ermitteln. Weiters werden wesentliche Unterschiede in den Charakteristika von Eltern im DRM bzw. Residenzmodell in Bezug auf Selbstselektionsmechanismen diskutiert.