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Es ist unklar, ob sich Einsamkeit und Depressivität wechselseitig beeinflussen oder ob dem Zusammenhang zwischen diesen Konstrukten gemeinsame Ursachen zugrunde liegen. Die vorliegende Studie hat untersucht, wie sich der Zusammenhang zwischen Einsamkeit und depressiven Symptomen sowohl innerhalb von Individuen als auch zwischen Individuen über die Zeit hinweg entwickelt.
Für die statistische Analyse wurden Längsschnittdaten von N=8.472 älteren Personen der English Longitudinal Study of Ageing mit Hilfe des Latent Curve Models with Structured Residuals ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigten keine prospektiven Effekte zwischen Einsamkeit und depressiven Symptomen auf individueller Ebene. Höhere Werte bei der Einsamkeit hingen jedoch zeitgleich mit höheren Werten bei der depressiven Symptomatik innerhalb von Individuen zusammen. Ein langfristiger Zuwachs bei der Einsamkeit korrelierte außerdem mit einem langfristigen Zuwachs bei der Depressivität zwischen den Individuen.
Diese Studie zeigte keine Hinweise für eine wechselseitige Beeinflussung zwischen Einsamkeit und Depressivität, sondern lässt stattdessen gemeinsame Ursachen vermuten.