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Description
Im Rahmen einer wöchentlichen Befragung am Beginn der COVID-19-Pandemie wurden kognitive Anforderungen flexibler Arbeit (Strukturieren von Arbeitsaufgaben, Planen von Arbeitszeiten, Planen von Arbeitsorten, Koordinieren mit Kolleg:innen) zu einem Zeitpunkt untersucht als gerade viele Beschäftigte erstmals ins Homeoffice wechselten. Es wurde angenommen, dass diese kognitiven Anforderungen flexibler Arbeit gerade am Beginn der Pandemie am stärksten ausgeprägt sein sollten. Von Mitte März bis Mitte Mai 2020 wurden die Teilnehmer:innen gebeten, Angaben zu bis zu neun Arbeitswochen zu machen. Insgesamt konnten 1005 wöchentliche Fragebögen von insgesamt 253 Beschäftigten aus der DACH-Region in den Analysen berücksichtigt werden. Mittels Wachstumskurvenmodellen wurden zeitliche Verläufe modelliert. Wie angenommen waren das Strukturieren von Arbeitsaufgaben und das Planen von Arbeitszeiten zu Beginn recht hoch und nahmen danach wieder ab. Für das Planen der Arbeitsorte zeigte sich jedoch ein u-förmiger und für die Koordination mit Kolleg:innen ein verkehrt-u-förmiger Verlauf zeigte. Mögliche Erklärungen dieser unerwarteten Effekte und Implikationen für Theorie und Praxis werden diskutiert.