Speakers
Description
Die Corona-Pandemie erlaubt Psychotherapie nur eingeschränkt in Präsenz, videobasierte Psychotherapie wird jedoch nur bedingt als adäquate Alternative wahrgenommen.
Um zu überprüfen, ob sich die Möglichkeit zur Herstellung von Augenkontakt positiv auf die Wahrnehmung der virtuellen Therapiesituation auswirken könnte, wurden N=42 Studierende zufällig einer herkömmlichen Videokonferenz-Bedingung (Webcam oberhalb des Bildschirms) vs. einer modifizierten Bedingung (Webcam „hinter“ dem Bildschirm auf Augenhöhe des Gegenübers) zugewiesen. Nach einer 50minütigen kontroversen Diskussion (in Anlehnung an Format und emotionalen Gehalt einer Therapiesitzung) wurden die Qualität der Beziehung zum Gegenüber sowie die erlebte Präsenz in der videovermittelten Interaktion erfasst.
Beziehungsqualität und Telepräsenz unterscheiden sich nicht signifikant zwischen den Bedingungen, zeigen sich jedoch mit bereits vorhandener Medienkompetenz assoziiert. Ob mögliche Setting-Effekte durch Stichprobenmerkmale (hohe Vertrautheit mit videobasierter Kommunikation) oder teilweise erhebliche technische Probleme während der Studiendurchführung überlagert wurden, soll in einer Folgestudie überprüft werden.