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Persönlichkeitsdiagnostik erfolgt häufig durch Fragebögen, die durch ihren Selbstauskunftscharakter durch willentliche oder unbewusste Verfälschung verzerrt sein können. Diesem Problem kann mittels objektiver Testung begegnet werden. In vorliegender Studie stellen wir die Entwicklung und Überprüfung eines quantitativ-textanalytischen Ansatzes zur Erfassung der Big-Five Persönlichkeitsfaktoren vor. Ein evidenzbasiertes System linguistischer Marker wird anhand von $N=124$ empirisch erhobenen Texten hinsichtlich seiner Messgenauigkeit mittels Strukturgleichungsmodellierung untersucht. Die Validierung des Modells sprachlicher Marker erfolgt anhand eines konventionellen Persönlichkeitsfragebogens. Für die Big-Five Skalen Verträglichkeit, Extraversion und Gewissenhaftigkeit zeigen sich dabei gute Modellfits, die Skalen Neurotizismus, Offenheit und Gewissenhaftigkeit zeichnen sich durch vielversprechende Zusammenhänge mit dem Validierungskriterium aus. Der vorgestellte Ansatz zur quantitativ-textanalytischen Persönlichkeitserfassung zeigt insgesamt großes Potential.