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Lesen, Schreiben und Rechnen stehen im Entwicklungsverlauf in engem Zusammenhang. Die Forschung fokussiert bisher vorwiegend auf isolierte Schulleistungen. Die aktuelle Studie beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit anerkannte Prädiktoren die Kovarianz von Schulleistungen in der 2. Klasse erklären. Im Zuge der Schuleinschreibung wurden an 358 Kindern (M = 5;11) Vorläuferfähigkeiten erfasst, welche vorwiegend als domänenspezifisch betrachtet werden (Lesen und Schreiben: Phonologische Bewusstheit, RAN-Bilder und -Zahlen, Buchstabenwissen; Rechnen: Zahlenwissen, Zahlen- und Mengenvergleich, Abzählen; domänenübergreifend: Aufmerksamkeit). In multivariaten Regressionsmodellen erklärten Phonologische Bewusstheit, RAN-Zahlen, Buchstabenwissen, Zahlenvergleich und Abzählen Kovarianz der erhobenen Domänen. Spezifische Varianz (über die anderen Schulleistungen hinaus) erklärten Buchstabenwissen und Abzählen für Schreiben, Phonologische Bewusstheit für Schreiben und Rechnen und Zahlenvergleich für alle Domänen. Diese Ergebnisse zeigen, dass kognitive Prädiktoren weniger spezifisch sind als bisherige Modelle nahelegen. Sie scheinen eher generelle Indikatoren der Schulbereitschaft abzubilden.