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Folgt die Entwicklung des Landkartenverständnisses bei Kindern den von Piaget beschriebenen Stufen, und wie hängt sie mit der allgemeinen kognitiven Entwicklung zusammen? Diese Frage wurde in zwei Studien anhand des Landkartentests für Kinder (LT-K; Peter & Glück, 2005) untersucht.
Studie 1 (N = 95) analysierte Unterschiede zwischen Kindern auf der präoperatorischen und konkret-operatorischen Stufe nach Piaget in der Fähigkeit, Landkartenaufgaben mit und ohne Rotation. Präoperatorisch denkende Kinder konnten großteils keine unterschiedlich ausgerichteten Landkartenaufgaben lösen können, obwohl sie die mentale Rotation zweidimensionaler, flacher Objekte bereits beherrschten.
Studie 2 (N = 439) untersuchte, ob die Antwortmuster 3- bis 10-jähriger Kinder im LT-K am besten durch eine qualitative, quantitative oder gemischt qualitativ-quantitative Entwicklung beschrieben werden können. Dazu wurden Latent-Class-, Rasch- und Mixed Rasch-Analysen durchgeführt. Das gemischt qualitativ-quantitative Modell passte am besten, was für eine stufenweise Entwicklung des Landkartenverständnisses mit zusätzlichen quantitativen Veränderungen innerhalb der Stufen spricht.