Speaker
Description
Einsamkeit beschreibt ein subjektiv wahrgenommenes Defizit in den eigenen sozialen Be-ziehungen im Hinblick auf quantitative (z.B. Anzahl sozialer Beziehungen) und/oder quali-tative kommunale Aspekte (z.B. erwünschte vs. erlebte emotionale Nähe). In zahlreichen Studien konnten negative Einflüsse von Einsamkeit auf eine Vielzahl von gesundheitsrele-vanten Merkmalen nachgewiesen werden. Vor dem Hintergrund der inhärent interperso-nalen Natur von Einsamkeit ist jedoch überraschend wenig bekannt über einsamkeitsbe-zogene interpersonale Dynamiken in und langfristige Auswirkungen auf soziale Beziehun-gen. In meinem Vortrag werde ich drei Projekte vorstellen, in denen die Rolle von Ein-samkeit in Beziehungen mit unterschiedlichem Intimitätsgrad beleuchtet wird. Konkret untersuchen wir mithilfe von dynamischen und multi-actor Daten (1) den Einfluss von Einsamkeit auf Prozesse interpersonaler Wahrnehmung (perceiver effects, target effects, relationship effects) und die Veränderung dieser Einflüsse von Nullbekanntschaft bis Freundschaft, (2) mögliche Verhaltensmanifestationen von Einsamkeit in sozialen Bezie-hungen und (3) längerfristige Auswirkungen von Einsamkeit auf die Zufriedenheit in Partnerschaften.